Törn Pfingsten 2009

Eigentlich wollten wir ja die Kanäle des Ruhrgebiets erkunden. So war das Geschenk gedacht, dass ich meinem Bruder zu seinem 60sten Geburtstag gemacht habe.

Aber mal abgesehen davon, dass es auch keine vernünftigen Boote zu einem akzeptablen Preis zu chartern gab, so habe ich doch nach und nach einen gehörigen Respekt vor den ganzen Schachtschleusen bekommen. Zwar ist mein Bruder im Gegensatz zu mir ein erfahrener Skipper, aber dann doch eher mit Segelbooten auf offenen Seen oder Meeren.

Aber das heißt ja nicht, dass wir nicht fahren werden. Am 29.05.09 ging es auf in die Niederlande, genauer gesagt nach Friesland und noch genauer nach Earnewoude. Dort wartete Freddy auf uns, ein 11m Stahlboot, auf dem wir die Zeit verbringen wollten.

Freddy

Gechartert über http://www.nl-bootscharter(Punkt)de. Das ging alles sehr zügig und reibungslos von statten. Eine email, zwei Telefonate und schon hatte ich die Reservierungsbestätigung. Vermieter war die Familie Hoekstra  (www.hoekstra-jachtcharter(Punkt)nl) in Earnewoude.

Pünktlich um 12:00 Uhr stand mein Bruder vor der Tür. Schnell meine Sachen ins Auto gepackt und los ging’s. Die Sorge vor dem Pfingstverkehr war unbegründet. Keine Staus, gut ausgebaute Landstraßen und trotz Pfingsten und den vielen Warnungen vor Staus super durchgekommen. In Earnewoude haben wir Jachtcharter Hoekstra auch sofort gefunden und da lag Freddy und wartete auf uns.

Weil wir 2 Stunden zu früh waren, mussten noch ein paar Kleinigkeiten wie neue Gasflaschen oder auffüllen des Wassertanks erledigt werden, aber so konnten wir uns in Ruhe einrichten und auch erstmal was essen. Nach einer kurzen Einweisung ging es dann auch sofort los. Das erste Ablegemanöver in einem recht engen Hafen klappte aber schon prima. Das Bugstrahlruder war für mich zwar Neuland, aber damit ist das manövrieren wirklich ein Kinderspiel. Also raus aus dem Hafen und ab Richtung Grouw, wo wir übernachten wollten.

Vorher wurde noch die Wasserkarte studiert und Dank der Erklärungen meines Bruders habe ich nun auch die ganzen Zeichen und Zahlen verstanden. Wassertiefe, Brückenhöhe und -breite, ob beweglich oder nicht, Breite und Länge der Schleusen, alles wichtige Informationen für die Routenplanung. Aber alle Angaben in Dezimetern, ich hätte nie gedacht, dass ich das alte Schulwissen nochmal brauchen würde.

Für die Fahrt von Earnwoude nach Grouw haben wir uns für die Südroute über Hooidamslot, Kromme Ee, Sijburster Ee und Pik Meer entschieden. Über den Princess Margriet Kanal kamen wir zum Hafen und nach ein wenig suchen, haben wir im Passantenhafen auch eine freie Box gefunden.

Beim festmachen haben wir dann gemerkt, dass nur 2 Leinen an Bord waren. Auf was man bei Charterbooten so alles achten sollte! Das nächste Mal sind wir schlauer.

Der Hafenmeister hatte schon Feierabend und so haben wir uns zu Fuß auf die ERkundung von Grouw gemacht. Ein typisch holländisches Städtchen, sehr schön. Der Hunger trieb uns dann am Hafen ins Deksel. Dort gab es laut Karte „de grotste Schnitzel van Grouw“. Das war doch was für uns! Als das Schnitzel kam, lag tatsächlich ein Lineal da drauf: 28,2 cm! Das war wirklich groß.

Schitzellineal im Deksel, Grouw

Zurück auf dem Boot haben wir den Abend mit einem leckeren Jameson ausklingen lassen. Der erste Tag war schon mal gelungen.

Am nächsten Morgen haben wir erstmal gut gefrühstückt. Brötchen gab es im Ort, den Rest haben wir uns reichlich von zu Hause mitgebracht. Um 10:00 Uhr hieß es wieder Leinen los. Das erste Ziel heute war Sneek. Auch heute wollte wir den großen Kanal meiden und haben uns für die Strecke über Akkrum entschieden. Und das war auch gut so! Es ging durch Wiesen

Törn Pfingsten 2009 008

ÜBER Autobahnen, leider kein Foto, unter Eisenbahnen

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in das kleine aber feine Akkrum. Was bei uns Einfahrten mit Autos sind, ist dort der Garten am Wasser und das Boot statt Auto. Herrlich!

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Akkrum

Hinter Akkrum ging es auf das Sneeker Meer. Da war das erst Mal richtig was los. Aber es sollte nicht das letzte Mal sein. Holland ist halt ein Wassersportland! In Sneek haben wir den ersten freien Liegeplatz angefahren und haben die Stadt zu Fuß erkundet. Das war eine gute Entscheidung. Die Ortsdurchfahrt führt durch mehrere bewegliche Brücken. Linksund rechts liegen Boote und Gegenverkehr gibt es auch noch. Man muss es ja beim ersten Törn nicht gleich übertreiben.

Sneek

Ortsdurchfahrt Sneek

Sneek2

Sneek

Nach der Mittagspause ging es weiter, wir haben uns entschieden, den Abend in Leeuwarden zu verbringen. Zurück über das Sneeker Meer und diesmal auch über den großen Princess Margriet Kanal, nochmal durch Grouw und dann links ab durch Warten (auch ein wunderschönes kleines Örtchen) ging es bis kurz vor Leeuwarden. Wir haben diesmal keinen Jachthafen angefahren sondern an einer Insel festgemacht. Aber man glaubt es kaum, auch hier kam jemand, um für den Liegeplatz zu kassieren. Geschäftstüchtig! Aber der Platz war ruhig und für uns genau richtig.

 

Leeuwarden

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