La Palma – Jahreswechsel 2010-2011

November 2010 – Die erste Kirmes in neuer Lohnsteuerklasse ist vorbei. Die Tage werden trüber, Weihnachten und Silvester stehen an. Zum ersten Mal wieder alleine. Weihnachten machte mir da keine Sorgen, da ich mit diesem Fest nichts zu tun habe, aber was mache ich Silvester? Natürlich gab es Einladungen der verbliebenen Freunde, aber eigentlich will ich mal was anderes machen, nur was?

Irgendwann kam der erlösende Gedanke: Ab zum tauchen! Aber von der Idee bis zur Tat ist ein weiter Weg. Es muss warm sein und der Blick auf das zur Verfügung stehende Budget ließ auch keine großen Sprünge zu. Karibik, Thailand, Indonesien und all diese reizvollen Ziele fielen also dem Rotstift zum Opfer. Also die alten Erdkundekenntnisse aufgefrischt und überlegt, was es am Mittelmeer für Ziele gibt.

Türkei? Erschwinglich, aber nach einigen Informationen im Netz schied das als Tauchziel eigentlich aus. Zypern? Auch erschwinglich und nette Tauchberichte. Aber letztendlich über den Jahreswechsel doch zu kalt, um im Wasser rumzutollen.

Also weiter südlich suchen. Ein Besuch im Reisebüro und der Berater bekam wohl Provision vom ägyptischen Fremdenverkehrsamt. Der ließ keine Gelegenheit aus, andere Ziele schlecht zu reden und sah als einzige Möglichkeit für mein Vorhaben Ägypten. Eigentlich hatte er ja Recht. Ägypten ist bezahlbar, schnell erreicht und die diving spots sind schon klasse. Aber ich war im September 2009 erst dort und so das drumrum hat mir nicht wirklich gefallen.

Kenia war wieder zu teuer und irgendwann kam ich auf die kanarischen Inseln. Gran Canaria und Fuerteventura kannte ich, beides wollte ich nicht. Aber was ist mit La Palma? Also mal schnell eine Tauchschule ( http://www.4dive.org ) angeschrieben und es kam auch am gleichen Abend eine nette Antwort Jürgen. Leider stellte sich bei der Buchung heraus, dass Pauschalreisen für die zur Verfügung stehenden Urlaubstage nicht zu einem akzeptablen Preis zu bekommen waren. Aber Jürgen wusste Rat: Flüge einzeln buchen und er reserviert mir ein Appartmentzimmer. Gesagt, getan und so saß ich am 29.12.10 in einer airberlin-Maschine auf dem Flug nach La Palma!

29.12.10 – Der Unterschied von 3.500 km und 4,5 Stunden

Sonnenschein und 26 Grad! Was für ein Empfang. Im Hintergrund des unteren Fotos sieht man schon Los Cancajos. Also fix den Koffer geholt und los gehts. Kurz dem Taxifahrer mit Händen und Füßen erklärt, wo ich hin will und keine 10 Minuten später war ich am Apartementos Lago Azul

Schnell den Koffer ausgepackt und auf die Suche nach Jürgen und seiner Tauchschule gemacht. Weit kann das nicht sein, denn Los Cancajos ist nicht groß und schnell durchlaufen. Ich bin an der Promenade lang und schon da war zu erkennen, warum La Palma „La Isla bonita“ genannt wird. Auf der einen Seite das Meer, das in die vielen kleinen Lavabuchten brandete und auf der anderen Seite die Berge, die oben wolkenverhangen waren. Die Bilder geben leider nur einen Teil davon wider.

Nach ein paar Minuten habe ich auch die Tauchschule gefunden. Jürgen war auch da und wir wechselten ein paar Worte und verabredeten uns für den nächsten Tag zu meinem ersten Tauchgang.

Und wie beginnt man so einen Tag? Natürlich mit einem herrlichen Sonnenaufgang….

……..und einem anständigen Frühstück

Herz, was willst du mehr?

In der Tauchschule empfing mich schon reges Treiben und Manuela, die mich über die Tage als Guide begleiten sollte. Nach den üblichen Formalitäten und ein gemeinsames Rumblödeln über das Foto in meinem Tauchschein (22 Jahre alt und noch Farbe im Haar :-D) wurde ich einer kleinen Gruppe zugeordnet,  die gerade ihren Tauchschein machte. Vater und Sohn aus Belgien und ein junges Paar aus Spanien. Alles kein Problem, Manuela schaltete von spanisch über englisch auf deutsch um und erzählte halt alles drei mal.

Ins Wasser ging es an dem Strand, den ich die Tage vorher voller Vorfreude immer über die webcam beobachtet habe. Zu sehen ist der hier: http://stach.heinz-tuerk.info/hotel/

Die Prüflinge mussten noch die üblichen Übungen unter Wasser machen und mir tat es ganz gut, die auch noch mal alle mitzumachen. Als die Flaschen leer geatmet waren, ging es wieder zurück an den Strand. Zu meiner Überraschung aber nur, um die Flaschen zu tauschen und für eine oder zwei Zigaretten für Manuela. Dies Ritual wiederholte sich übrigens jeden Tauchtag aufs Neue, was mir ehrlich gesagt nicht zu gut gefallen hat und auch von den „alten Hasen“, die ich dann bei den weiteren Tauchgängen kennen gelernt habe, ziemlich kritisiert wurde.

Aber von sowas lasse ich mir doch den Spaß nicht verderben. Insgesamt 6 Tauchgänge standen am Ende des Urlaubs mehr in meinem Logbuch und wie das so ist, kam mit jedem Tauchgang mehr die Sicherheit zurück. Man muss beim tauchen halt am Ball bleiben. Leider gibt es keine Fotos davon, weil ich bei den Tauchgängen den Fotoapparat im Zimmer gelassen habe, denn unsere Sachen lagen immer unbeaufsichtigt am Strand, wenn wir unten waren. Ein Bild gibt es aber. Das habe ich von Philip „geklaut“, der das auf seiner HP veröffentlicht hat. Ich hoffe, er hat nichts dagegen 😉

Nach unseren Tauchgängen am 31. stellte sich die Frage, wie verbringen wir denn den Jahreswechsel? Ich schloss mich den Tauchern an und so trafen wir (Philip und Michaela sowie ein Pärchen, dessen Namen ich leider wieder vergessen habe und ich) uns um 22 Uhr an der Tauchschule und liefen die 3 oder 4 km nach Santa Cruz, was die Hauptstadt La Palmas ist. Irgendjemand wusste was von großem Feuerwerk und Live-Musik und das klang für alle toll. Auf unserem Weg dahin fing es doch tatsächlich mal an zu regnen. Nicht viel, aber es reichte um nass zu werden. Aber glücklicherweise war das nicht von Dauer und die Nacht wurde noch warm und trocken (zumindest von außen).

In Santa Cruz angekommen, empfing uns erstmal ein „wunderschöner“ Weihnachtsbaum…

Überhaupt war das für mich völlig unwirklich. An den Häusern hingen diese kletternden Weihnachtsmänner, in den Straßen war Weihnachtsbeleuchtung aber mal lief in kurzer Hose bei 26 Grad durch die Gegend. Aber ich könnte mich daran gewöhnen.

Im Zentrum angekommen, schauten wir uns aber erstmal erstaunt an. Es war mittlerweile 23 Uhr und es war NICHTS los! Die Straßen waren wie leer gefegt. Zwar waren die Restaurants  gut besucht, aber das war es auch. Auch von Live-Musik war zunächst nichts zu hören. Kurz vor Mitternacht war dann doch Musik zu hören, die nicht aus einer Privatwohnung oder Restaurant kam. An den Markthallen sind wir auch fündig geworden. Dort baute eine Band gerade ihr Equipment AUF!!!! Interessant, in Deutschland sind alle schon kurz vor 12 knapp vorm Koma und hier wird erst aufgebaut. Das lies ja hoffen.

Wir sind dann zunächst mal zum Hafen, wo das große Feuerwerk stattfinden sollte. Da sind wir auch sofort fündig geworden. Aber das wäre was für die deutsche Obrigkeit gewesen. Die Feuerwerksgranaten standen auf einem mit Pylonen abgesperrten Parkplatz, wurden von einem einzelnen bedient und zur Sicherheit stand ein! Feuerwehreinsatzwagen (kein Löschfahrzeug) am Straßenrand. Letztendlich standen wir keine 30 m neben der Abschussstelle und hatten einen klasse Blick auf das Geschehen. Also die mitgebrachten Sektflachen auf und auf das neue Jahr angestoßen.

Und siehe da, urplötzlich waren die Straßen voll. Alle kamen aus ihren Wohnungen und den Restaurants und feierten auf den Straßen weiter. Die Band begann zu spielen und als wir uns um 5 Uhr auf die Suche nach einem Taxi machten, spielten die immer noch. Leider ist es in diesem Blog nicht möglich, Videos kostenfrei hochzuladen, wer Lust hat, sich das treiben mal anzusehen, der sollte auf meine facebook Seite schauen, da stelle ich die ins Netz.

Neujahr war kein tauchen angesagt, also habe ich den Tag genutzt und bin mal durch Los Cancajos gelaufen und habe ein paar Fotos gemacht.

Am 2. Januar war ich noch mal tauchen und am 3. habe ich mir einen Leihwagen genommen und mich auf den Weg gemacht, die Insel zu erkunden. Ich hätte nicht gedacht, was mich da erwartet. Ohne große Planung machte ich mich auf den Weg auf den höchsten Berg der Insel: Rouque de Los Muchachos auf 2.426 m. Schaut euch einfach die Bilder an:

Mein Auto

Tazacorte im Westen der Insel

Santa Cruz

Leider ist es wie immer, alles Schöne geht einmal vorbei. Am 04.01. war der Tag des Abschieds. Es war eine tolle Woche mit vielen neuen Eindrücken, netten Leuten und herrlichem Wetter. Aber Condor rief und damit der Heimflug nach Düsseldorf.

In Düsseldorf gelandet erwarteten mich -7 Grad und damit ein Temperaturunterschied von über 30 Grad. Ich habe mehrere Tage gebraucht, bis ich nicht mehr ständig gefroren habe.

Mittlerweile steht auch fest, dass ich nicht zum letzten mal auf La Palma war. Am 29.07.11 fliege ich mit Kim wieder hin. Sie wird dort ihren Tauchschein machen und dann tauchen wir zusammen ab in die Weltmeere. Die Vorfreude ist schon jetzt riesig!

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