London! Endlich mal wieder!
Nach 2010 ging es wieder in diese tolle Stadt. Damals mit der älteren, diesmal mit der jüngeren Tochter.
Leider wusste ich den Namen des Hotels aus 2010 nicht mehr. Nur noch, dass es in Kensington war. Die Lage dort fand ich ideal, also sollte es auch wieder dahin gehen.
Um sicher zu gehen, ein halbwegs anständiges Hotel zu bekommen, haben wir uns entschlossen, die Unterkunft über ein Reisebüro zu buchen. Da fing das erste Problem schon an. Das erste Reisebüro in Soest war doch recht überschaubar kompetent. Das zweite, in dem wir damals gebucht hatten, hat gerade pleite gemacht. Aber im dritten Reisebüro Wischer in Soest) wurden wir dann sehr freundlich und kompetent bedient.
Unsere Wahl fiel auf das „Holiday Inn Kensington Forum“, direkt an der Picadilly Line der U-Bahn. Die Station Gloucester Road war keine 5 Gehminuten entfernt.
Den Flug haben wir direkt gebucht. 2010 sind wir mit easyjet von Dortmund nach Gatwick geflogen. Soweit außerhalb muss man immer zusehen, wie man in die City kommt. Das ging zwar damals mit dem Bus recht einfacht, man stand aber auch recht lange im Stau, bis man da war. Diesmal musste ich feststellen, dass diese so genannten Billigairlines nicht wirklich günstiger waren als British Airways. Also ging es mit BA von Düsseldorf nach Heathrow. Das hatte auch den großen Vorteil, dass wir direkt am Flughafen in die U-Bahn steigen konnten und ohne Umsteigen zur Gloucester Road durchfahren konnten.
Am 1. April ging es also früh morgens los. Kim fuhr uns früh morgens zum Flughafen und da fing das zweite Problem der Reise an. Diesmal meiner Schusseligkeit geschuldet. Abschied in der Kiss-and-fly-Zone, Kim fuhr wieder los und Pia und ich gingen zum Check-in. Die Buchungsunterlagen wollte die freundliche Dame am Schalter gar nicht sehen, die Ausweise reichten. Ausweise? Oh je, Portmonnaie und Handy lagen noch im Auto! Also wollte Pia ihre Schwester anrufen, damit sie noch mal umkehrt. Allerdings hatte sie ihr Handy auf lautlos. Ich sah unseren Trip schon ins Wasser fallen. Glücklicherweise kam Pia aber noch auf die Idee, auf meinem Handy anzurufen. Ende gut, alles gut. Kim war wenige Minuten später wieder da und es konnte losgehen. Glück gehabt!

Keine Stunde später sind wir in Heathrow gelandet. Die Kontrollen bei der Einreise sind beinahe genau so gründlich wie die beim Einstieg. Aber das ist wohl der Preis, den wir in den heutigen, unsicheren Zeiten zahlen müssen.
Es gibt die Möglichkeit, sich im Vorfeld den Londonpass zu besorgen. Dieser berechtigt zum Eintritt in diverse Museen und Sehenswürdigkeiten und in Verbindung mit der oyster travel card auch zur Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Da das nicht sehr preiswert ist, muss das jeder für sich entscheiden, ob das sinnvoll ist. Wir haben uns dagegen entschieden und haben uns am Flughafen die normale OysterCard geholt, die mit einem prepaid-Guthaben aufgeladen werden kann. Einfach an jeder U-Bahn Station beim Eintritt an das Lesegerät halten und beim Verlassen wird die zurückgelegte Strecke abgerechnet. Wer aufladen muss, kann das an jeder Station machen.
Das Hotel war schnell gefunden und wir konnten schon ganz früh unsere Hitliste der must-haves abarbeiten. Pia wollte unbedingt zu Madame Tussauds. Mein Gedanke war, dass um diese frühe Urzeit die Schlange noch nicht allzu lang sein dürfte. Weit gefehlt! Ohne vorzubuchen sich an die Tageskasse zu stellen verlangt Ausdauer. Wir haben das vertagt.
Weiter ging es zum Bahnhof Kings Cross. Die Eingeweihten werden wissen, das es sich hier um den Bahnhof mit dem berühmten Gleis 9 3/4 aus den Harry Potter Romanen handelt. Und tatsächlich kann man den Gepäckwagen halb verschwunden in der Mauer bewundern. Touristisch erschlossen, wie das nunmal ist, kann man sich davor auch in eine ellenlange Schlange stellen, um mit einem Schal, den schon 200-300 andere um hatten, verziert und mit Zauberstab versehen ein teures Erinnerungsfoto zu erwerden. Wir haben uns mit einem Foto vom Rand begnügt.

Nächstes Ziel: Camden Market/Camden Lock; einer meiner Lieblingsorte in London. Ich bin von der Vielfalt der Fressmeile begeistert. Spezialitäten aus aller Herren Länder, sogar echten deutschn Döner. Das stand da wirklich auf einem Plakat!
Ansonsten allerdings auch viel Tand aber auch ganz nette Handwerksarbeiten. Das alles in ein alten Industiehallen direkt nenben der alten, aber noch funktionsfähigen Schleuse. Camden Market ist eine Fundgrube für diejenigen, die Motto-T-Shirts lieben. Da gibt es wohl alles, was man an Sprüchen und Themen auf Textil drucken kann. Das alles auf engstem Raum.

Allerdings habe ich dort auch eine Lektion in Großstadtpreisen bekommen. Zwei Portionen Fish and Chips für 17 Pfund. Das entspricht so in etwa 25 Euro!
Bevor jetzt Kommentare in der Richtung „Wie fish and chips? Der hat doch was von kulinarischer Vielfalt geschrieben!“ kommen: ich war mit meiner Tochter da und die Dame mag nicht alles. Da war das der kleinste gemeinsame Nenner 😉
Weiter ging es Richtung Tower und Tower Bridge. Für einen insider: Siehst du, die Brücke lag links 😉

Immer wieder spannend, auf den Spuren der Geschichte zu wandern und so historische Orte zu sehen. Wer hier schon alles gelebt hat und langgelaufen ist……

Kronjuwelen, White Tower mit der Sammlung der verschiedenen Waffen der Epochen, Folterkeller, Zinnen und Türme, Wohnungen, Beafeater, alles sehr interessant, selbst für meine Tochter.
Danach haben wir aber auch gemerkt, dass wir schon den ganzen Tag auf den Beinen waren. Also ab zum Hotel und dort am ticket-counter noch schnell Tickets für Madame Tussauds erworben. Anschließend noch eine Kleinigkeit im Restaurant gegessen und dann ab ins Bett. Allerdings nicht ohne vorher noch ein paar Fotos aus unserem Zimmer in der 14. Etage über die Stadt zu machen.

Der Samstag begann sonnig und mit einem überragenden Frühstücksbuffet. Das hätte ich in Englang gar nicht erwartet. Alles, was das Herz begehrt, wurde aufgefahren. Selbst Pia war nicht zu bremsen.
Die gute Grundlage konnten wir aber gebrauchen, denn unser Tag war wieder gut verplant. Los ging es mit einer Tour auf den Spuren von Julia Roberts, für die Unwissenden: die hier

und Hugh Grant. Es ging nach Notting Hill auf den Portobello Road Market, der dort jeden Samstag in dieser Form stattfindet.

Der Travel Book Shop aus dem Film ist zwar noch immer da, aber das ist mittlerweile ein giftshop mit dem üblichen Firlefanz. Das schöne an dem Markt sind aber die vielen Straßenkünstler, die an jeder Kreuzung ihr Können präsentieren. Und dieses Können ist phänomenal, bei jedem Einzelnen! Ich könnte dort ewig stehen bleiben. Aber wir hatten ja noch viel vor.
Nächster Stop: Westminster Abbey und Houses of Parliament. Und nein, nicht Big Ben. Denn wie meine wissenden Leser ja wissen, deshalb nenne ich sie ja so, ist Big Ben lediglich die Glocke in dem Turm, die haben wir leider nicht gesehen, dafür aber gehört.

Aber unser eigentliches Ziel lag auf der anderen Seite der Themse. Glücklicherweise gab es eine Brücke, so dass wir dieses abenteuerliche Gefährt nicht benötigten.

Wir kamen trockenen Fußes dahin, wohin wir wollten.

Was immer man über Wartezeiten ließt, kann ich nicht bestätigen. Der Ticketverkauf ist super durchorganisiert und die Schlange vor dem Riesenrad wird auch schnell abgearbeitet. Es ist auch nicht nötig, für teuere Zuschlage irgendwelche „VIP“ Karten zu kaufen, um nicht mit dem gemeinen Volk in einer Reihe zu stehen. Die Wartezeiten schienen mir auf beiden Seiten gleich lang zu sein. Vom Ticket-Schalter bis zum Betreten der Gondel hat es keine 30 Minuten gedauert. Und das ist die Fahrt allemal wert. Man wird mit einem herrlichen Ausblick über die Stadt belohnt.
Nach rund 35 Minuten waren wir wieder auf dem Boden. Zurück ging es wieder über die Themse Richtung U-Bahn. Vorbei an einem jungen Burschen, geschätzt keine 16 Jahre alt, der Beatles Song interpretierte. Wieder einer von den zahlreichen Könnern in London.
Die U-Bahn spuckte uns wieder am Picadilly Circus aus.

Pia wollte noch shoppen gehen und ich fügte mich klaglos in mein Schicksal. Vom Picadilly Circus ging es zu Fuß durch die New Bond Street Richtung Oxford Street. Vorbei an Chanel, Louis Vutton, Victoria Secrets….. Mein Geldbeutel und ich waren froh über Pias bescheidenen Wunsch, bis zu Primark durchzulaufen.
Anschließend haben wir noch in einem Steakhaus in Soho lecker gegessen und sind zurück zum Hotel. Für den Abend hatten wir noch Karten für das Ambassador Theatre und haben uns eins dieser typischen Taxis geleistet. Es wurde „Stomp“ gegeben. Jeder, der nur ein wenig Rythmus im Blut hat, MUSS dahin. 90 Minuten wird getrommelt, auf allem, was irgendwie Geräusche macht. Auch ohne ein Wort zu sprechen treiben einem die Darsteller die Lachtränen in die Augen. Eine wunderschöne Show!

Todmüde fielen wir spät Abends ins Bett. Was für ein schöner Tag.
Sonntag, Abreisetag. Aber zuvor ging es noch zu Madame Tussauds, Pias wichtigster Wunsch. Mit den im Hotel gekauften Karten ist uns auch die lange Schlange an der Tagekasse erspart geblieben. Die Wachsfiguren sind schon erschreckend natürlich nachgebildet. Von den vielen Fotos, die sich die Stars nun mit Pia und mir auf den Nachttisch stellen können, hier nur zwei.

Da wir schon in der Baker Street waren, haben wir noch dem Beatles-Store (von innen) und dem Sherlock Holmes Museum (von außen) einen Besuch abgestattet.

Letzter Programmpunkt war der Hyde Park. Ich wollte unbedingt mal zu Speakers Corner und mir die wichtigen Thesen der Weltgeschichte näherbringen lassen. War auch hochinteressant. Einer rief, es sollten alle zu ihm kommen: „I will tell you about Sex“ und erzählte dann, was Frauen angeblich wünschen. Ich hatte bei dem Herrn allerdings den Eindruck, dass die letzte Frau, die er nackt gesehen hat, zu Zeiten von Frau Thatcher schon die besten Jahre hinter sich hatte.
Auf der anderen Seite war ein Islamprediger, der reichlich Jünger um sich versammelt hatte. Was er predigte konnte mal leider nicht verstehen. Wahrscheinlich war das harmlos, bedrückend war es trotzdem.

Danach rief der Rückflug. Also wieder rein in die Picadilly Line und ab nach Heathrow. Unsere Oyster-Card konnten wir dort wieder zu Geld machen. Der Flug hatte leichte Verspätung aber wir kamen dann doch wieder zeitig in Düsseldorf an, wo Kim schon auf uns wartete, um uns wieder sicher nach Hause zu bringen.
Es war wieder schön in London und ich war bestimmt nicht das letzte Mal da. Es gibt noch so viel zu sehen, wofür einfach die Zeit nicht reichte. Auf meinem Plan steht noch ein Nachtbummel durch Soho oder auch eine geführte Tour über den Highgate Cemetry in Camden.
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Danke fürs Mitlesen!
Impressum und Datenschutzerklärung